Auswahl der richtigen Messgeometrie

Wichtig: Die Auswahl der Messgeometrie hängt von der Art der Proben ab!

Die Qualität der Farbmessung bzw. die Reproduzierbarkeit der Messwerte ist nicht auf besondere Vor- oder Nachteile der Messgeometrie zurückzuführen. Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl der Messgeometrie ist die Probenbeschaffenheit. Außerdem gibt es für viele Industriebereiche Standards und Normen die die Auswahl der Messgeometrie vorgeben.

Um Messwerte verschiedener Farbmessgeräte vergleichen zu können, ist eine übereinstimmende Messgeometrie erforderlich. Das bedeutet Kunden, Lieferanten und einzelne Standorte sollten die selbe Messgeometrie verwenden. Zum Thema Geräteübereinstimmung beraten wir Sie gerne.

45°/0°         Dem Auge am nächsten

Die 45°/0° Messgeometrie beschreibt die in der DIN 5033 standardisierte Messgeometrie. Die Probe wird in einem Winkel von 45° mit einer direkten Lichtquelle beleuchtet und das dabei diffus reflektierte Licht bei 0° gemessen.

Die 45° Winkelgeometrie stimmt mit dem visuellen Eindruck unseres Auges sehr gut überein.

Durch die gerichtete Farbmessung wird der visuelle Farbunterschied zwischen einer matten und einer glänzenden Probe messbar.

Anwendungen: glatte, leicht strukturierte Oberflächen

 

d/8°            Die Kugelgeometrie

Die d/8° Messgeometrie ist in der DIN 5033 beschrieben. Die Probe wird mit einer diffusen Lichtquelle beleuchtet und bei einem Winkel von 8° gemessen. Das diffuse Licht wird in einer integrierten (Ulbricht-) Kugel erzeugt. Der Glanz der Oberfläche wird zusammen mit dem diffusen Licht gemessen.

Messung mit/ohne Glanzauschluss (SCE/SCI)

Bei der Farbmessung mit einer Kugelgeometrie wird nach zwei Messmethoden unterschieden:

SCE (Specular Component Excluded)

Die Glanzfalle ist geöffnet, damit die Glanzkomponente die Kugel verlassen kann. Die Farbe wird ohne Glanzanteil gemessen.

SCI (Specular Component Included)

Die Glanzfalle bleibt geschlossen. Das gesamte reflektierte Licht, also Farbe und Glanz wird gemessen.

Bei der Farbmessung mit der Kugelgeometrie spielt die Oberflächenstruktur keine entscheidende Rolle. Die Messwerte verändern sich auch bei unterschiedlicher Oberflächenstruktur nicht wesentlich. Zum Beispiel bei Textilien oder genarbten Kunststoffoberflächen.

Anwendungen: glänzende, spiegelnde, stärker strukturierte Oberflächen, feines Pulver 

d/0°            Inhomogene Flächen messbar machen

Die d/0° Messgeometrie beleuchtet die Probe diffus. Diese Messgeometrie wird verwendet, um inhomogene Proben wie Granulate, Lebensmittel oder Holzfarben zu messen. Diese Messgeometrie ist nicht genormt.

Anwendungen: grobe, inhomogene Oberflächen oder Schüttgut

 

Hinweis: Für die Farbmessung von Metallic- oder Effektlacken sind Mehrwinkelmessgeräte erforderlich.

Insbesondere in der Automobilindustrie werden Mehrwinkelmessgeräte eingesetzt.